Hallo Sportfreund,
seit 1960, als 9 Jähriger
Junge betreibe ich den Taubensport aktiv.
Eine lange Zeit, Zeit in der
man alles mögliche im Taubensport ausprobiert hat.
Das Angebot im Taubensport
war und ist sehr vielfältig. Der Züchter wird überrollt von Angeboten der
Industrie.
Hier den Durchblick zu
bewahren ist nicht immer einfach.
Die meisten Züchter lassen
sich von der Industrie deformieren und verbiegen. Ihnen fehlt letzt endlich der
Überblick im ganzen. Was ist richtig was verkehrt, was kann ich mir sparen, was
ist überflüssig wie ein Kropf.
Es ist wirklich nicht einfach
im heutigen Taubensport.
Jeder sucht das Mittelchen,
das es nicht gibt, um an die Spitze zu
kommen.
Ich, für mich kann heute
sagen, dies ist für mich alles Vergangenheit. Durch viel lesen von
Fachzeitschriften, Büchern und studieren im Medikamentenbereich, habe ich mir
dann selbst ein klares Bild in der Versorgung von Reisetauben gemacht und
dieses Bild in einen Rahmen gesteckt und zielstrebig verfolgt und mich nicht
immer ewig von neuen Angeboten der Industrie verleiten lassen. Ich habe mir
ebenso ein klares Bild von der Zucht guter Reisetauben zurecht gelegt und
ebenso zielstrebig verfolgt. Für mich war nach langem hin und her klar, das ich
nur über die Zucht zu einem guten und dauerhaften Reiseerfolg kommen kann. So
legte ich mir klare Richtlinien auf die ich in den letzten Jahren konsequent verfolgt und eingehalten habe. So
kam ich alles in allem zu den guten Erfolgen der letzten Jahre.
Was waren meine
Grundgedanken?
1. lege dir ein ausgewogenes Versorgungskonzept zu recht
und bleibe bei dem !
2.erhalte in deinem Bestand das gute und mache Dich erst
dann auf zu neuen Ufern !
3.mache nichts mit der Masse sondern mit Klasse
Zu 1 - Ich kam im laufe der Zeit zu obigen
Entschluss nach dem ich die Erfahrung gemacht habe das ich auf der Erfolgsleiter ein ewiges auf
und ab zu verzeichnen hatte. Es gab immer in meiner Züchterlaufbahn ein kleines
Wellental, einmal sehr gut dann wieder mäßiger gut. Zwar fast immer
zufriedenstellend aber eben nicht der konstante Erfolg den man sich wünscht.
Was war verantwortlich dafür
?
Nach meiner heutigen
Rückschau, das ewige wechseln der Versorgung.
Das sich immer neue Anlehnen
an die Angebote der Industrie. Wenn es schon mal gut gelaufen ist muß es
im nächsten Jahr noch besser werden. Neues Futter, andere Vitamine,
Medikamenteneinsatz steigern, Vorbeuge, Arznei gegen jeden Scheiß.
Eben das ewige suchen nach
dem Wundermittel das es nicht gibt.
Das auf und ab ist
Vorprogrammiert.
Vorprogrammiert von der
eigenen Dummheit sich immer wieder hinreißen zu lassen neues der Industrie
auszuprobieren, obwohl es letzt endlich eigentlich immer der gleiche Mist von
Hersteller zu Hersteller ist.
Vitamin A ist Vitamin A,
Mineralstoff ist Mineralstoff, Aminosäure ist und bleibt Aminosäure, alles
andere ist Humbug.
So kam ich dann, Gott sei
Dank, letzt endlich zu dem Entschluß, mir ein System
zu recht zu legen das ich Konsequent verfolge und die Tauben, die nach diesem
System gute Leistungen erbringen werden behalten und die anderen selektieren
sich von selbst.
Wenn ich das dann auf Dauer
durchführe erhalte ich eine immer breitere Basis von Tauben die sich nach
diesem System erfolgreich zeigen. Ich habe mir eine Futtermischung
zusammengestellt die ich im laufe von Erfahrungen meiner Züchterlaufbahn für
die richtige und nebenbei sehr Preiswerte halte.
Eine leichte, vielfältige
Mischung die ich meinen Tauben das ganze Jahr über vom 1. Januar bis
31.Dezember verabreiche. Mein Gedanke, eine ausgewogene Mischung und damit die
Tauben das ganze Jahr über gut zu versorgen.
Nicht der ewige Futterwechsel
!!!
Mein Ziel, ein System wo man
so wenig wie möglich Fehler machen kann.
Viele Wege führen nach Rom,
ich aber wollte einen einfachen zu jeder Zeit begehbaren Weg finden. Einen
konstanten Weg der sich unterm Strich auszahlt. Der ewige Futterwechsel öffnet
Tür und Tor, Fehler bei der Versorgung zu machen.
Was wurde und wird von der
Industrie, von unseren Schreiberlingen in Fachzeitschriften und Büchern alles
angepriesen.
Viele von diesen Gelehrten
und Besserwissern bringen aber selbst kein vernünftiges Ergebnis in die
Preisliste. Der eine schreibt, Anfang der Woche Diät, in der Mitte Eiweiß, zum
Ende Fett, der andere, Anfang - Eiweiß, Mitte – Fett, Wochenende
Kohlehydrate, ein dritter weiß es wieder
besser, Anfang Diät zum Wochenende immer schwerer usw.
Zu berücksichtigen ist dann
noch, war der letzte Flug leicht ist der nächste schwer, ist er heiß oder kalt,
alles Komponenten wo man leicht Fehler machen kann.
Blödsinn pur !!!
Die Taube braucht immer ihr
IDEAL-Gewicht egal für welche Entfernung.
Ebenso verhält es sich mit
der Fütterung in der Mauser und Winterzeit.
Wenn man Züchter sagen hört,
meine Tauben bekommen täglich 30 Gramm Futter und das reicht, so kann ich nur
lachen.
Alle Schläge alle
Gegebenheiten an verschiedenen Orten sind anders. Der eine Schlag kalt der
andere warm, der eine hat einen Dachbodenschlag der andere einen zugigen
Gartenschlag und dann kommt man mit 30 Gramm Futter bei 20 Grad Kälte.
Das mit den 30 Gramm
entnehmen dann Anfänger oder erfolglose Züchter aus Fachzeitschriften von
berufenen Schreiberlingen ja sogar von Fachtierärzten und glauben damit richtig
zu handeln, selbst wenn Ihre Tauben schon ihren eigenen Kot vor Hunger fressen.
Das damit natürlich Darmschmarotzer und andere Krankheiten herangezüchtet
werden, sollte eigentlich für jeden selbstverständlich sein, sogar für
Tierärzte.
Lieber ein paar Gramm mehr
auf den Rippen als zu wenig. Wenn die Tauben im Frühjahr auf Nest treiben ist
das Fett bald alle.
Alles etwas für Besserwisser.
Ich bin keiner von diesen.
Ich für mich habe mich
verabschiedet von diesen Theorien des ewigen Futterwechsels und der knappen
Fütterung.
Ebenso verhält es sich mit
den anderen Produkten.
Die Taube braucht ganzjährig
eine ausgewogene Ernährung bei der ich als Züchter die wenigsten Fehler machen
kann und der Züchter, der das ganze Jahr über die wenigsten Fehler begeht wird
letzt endlich die Nase vorne haben.
Lieber Sportfreund, schau Dir
doch einmal die Versorgungspläne so mancher Hersteller an. Da braucht doch der
Tag 40 Stunden und die Woche 10 Tage um alles unter zu bringen.
Habe gerade eben allein die
Produkte die unser Verband all wöchentlich in unserer Fachzeitschrift „die
BRIEFTAUBE“ anbietet gezählt
Ergebnis: 56 verschiedene
Produkte.
Wie soll da noch ein Anfänger
den Durchblick erhalten, wenn sich unser Verband zum Handlanger der
Brieftauben-Industrie aufschwingt.
Mit solchen Werbungen unseres
Verbands muß ja der Taubensport aus dem Ruder laufen,
den, wer bitte soll den das noch alles bezahlen.
Dieser Verband tut alles um
den Sport kaputt zu reformieren – der neueste Schrei – der Rückholservice von
Brieftauben.
Ich bin der Meinung, das die
meisten Züchter schon mal gute Tauben auf dem Balken gehabt haben, die aber
noch bessere haben mussten. Die sich dann irgendwo noch vermeintlich bessere
gekauft haben, sich aber im Dschungel der Zucht verirrten und plötzlich mit
leeren Händen dastanden. Der Weg vieler Taubenzüchter die schon mal gute
Erfolge zu verzeichnen hatten.
Warum ist es so gekommen?
Nun, eigentlich ganz einfach,
Sie haben vergessen sich Ihre einmal guten Tauben in der Zucht zu sichern. Sie
mussten gleich wieder neue haben, noch bessere, mit Superabstammung. Ihre
eigenen guten mussten zurück ins zweite Glied.
Tauben von Erfolgsschlägen
mussten her, um die Gegner in der Reisegemeinschaft noch besser nieder zu
machen.
Blind vom Erfolgswahn haben
Sie die Qualität ihrer Eigenen guten Tauben vergessen zu sichern, nur die neuen
mit den Superabstammungen waren wichtig. Auch in diesem Bereich bin ich zu dem
Entschluss gekommen, mir bestimmte Ziele zu setzen.
Erhalte was gut ist und mache
Dich erst dann auf zu neuen Ufern !!!
In unserer Einsatzstelle
waren Tauben in den sechziger Jahren, die sich immer wieder gut bei
verschiedenen Züchtern geschlagen haben.
Die zuverlässig bei jedem Wetter waren und die auch noch im hohen Alter sehr
gute Leistungen erbrachten. Ich habe mir diesen Stamm in der Zucht, durch Linien und Inzucht
erhalten. Später habe ich den „Ringlosen“ erhalten und festgestellt das sich
die alte Sorte mit dem „Ringlosen“ sehr gut verkreuzt und was noch besser ist,
das sich diese Linie über Generationen immer wieder sehr gut weitervererbt, was
ich an gewissen Stammeszeichen erkennen kann.
Für mich ist wichtig, erst
einen Stamm zu haben der eine hohe Lebenserwartung hat, der sich gut
weitervererbt, der auch im hohen Alter noch gute Reiseergebnisse erbringt, der
vor allem auch schlecht Wetter Flüge und verzwickte Flüge verträgt, der nicht
bei jedem Regentropfen umwirft und was sehr wichtig ist, die ich auch noch nach
Jahren auf dem Schlag habe.
Solche Tauben sind
Grundsatz für erfolgreiche Zucht. Habe ich solche Tauben auf dem Balken ist
schon viel gewonnen. Diese Tauben versuche ich dann mit schnellen Tauben zu
kreuzen. Nur so bekomme ich Tauben mit denen ich Meisterschaften und
Spitzenergebnisse über Jahre erhalte. Ich kann keine Tauben brauchen, die zwar
schnell auf der Reise sind, aber ebenso schnell auf dem Felde der Ehre bleiben.
Mit solchen Tauben kann ich mich nicht auf
Dauer an der Spitze festsetzen. Diesen, meinem Stamm verkreuze ich jedes
Jahr neu mit eingeführten Tauben aus verschiedenen Schlägen. Auch wenn ich gute
Nachzucht aus solchen eingeführten Tauben bekomme, werden keine weiteren von
diesen Schlag eingeführt um zu verhindern das diese Tauben nicht plötzlich
meinen Stamm in den Erbanlagen verdrängen. Mein Stamm muß
immer Dominant sein und bleiben. Aus solchen Kreuzungen hervorragende Tauben
werden dann in meinen alten Stamm vorsichtig mit eingebracht, aber immer darauf
bedacht das mein Stamm dominant bleibt. Mit diesem Zuchtsystem habe ich die
letzten Jahre meine Basis immer mehr verbreitern können, so das immer mehr
zweistellige Tauben vorzuweisen sind.
Was ich auch bei vielen
Züchtern feststellen kann – Sie haben viel zu viele sogenannte Zuchttauben.
Diese Züchter verfolgen
eben keine klare Linie. Sie sind die ewigen Zögerer.
Sie können sich nicht von Tauben trennen.
Sie habe nur lauter gute am
Schlag. Spricht man Sie auf die schlechte Reiseleistung im Verhältnis Ihrer
Zuchttauben an, so haben Sie immer eine Ausrede parat. Das Sie falsch Züchten
wollen Sie sich nicht eingestehen.
Meine Meinung! Pro 10 Paar
Reisetauben 2 Paar Zuchttauben. Bei 20 Paaren Reisetauben 4 Paar Zuchtauben.
Bei 30 Paar Reisetauben
maximal 6-7 Zuchtpaare. Von jedem Zuchtpaar mindestens 3 Gelege Junge
aufziehen.
Also, von wenigen Zuchtpaaren
viele Junge ziehen und nicht umgekehrt, so das ich den Zuchtwert eines Paares
gar nicht mehr feststellen kann. Halt Dir wenige Zuchttauben, vertraue denen
aber, denn Du trägst Dir ja eigentlich nur gute nach Hause. Also probiere Sie
auch dem entsprechend gut aus um ein klares Fazit zu erhalten. Setze auch
gleich Kinder und Enkel von den guten in die Zucht, denn nur wenn Du eine
breite Basis hast kannst Du auch ein aussagekräftiges Ergebnis erhalten und in
kürze die Schwachpunkte ausmerzen.
Mache es nicht so wie viele
andere – 20 Zuchtpaare davon 15 Linien – von allen nur 2-3 Junge - Mist.
Wichtig beim Taubensport:
setze Dir Ziele und Grenzen und halte diese rigoros ein !
Versuche dein Ziel mit
Verstand und nicht mit Masse zu erzielen !
Der mit dem schärfsten Messer
wird am Ende die Nase vorne haben !
wünscht Dir
Alfred